
Wurzeln der Feige
Beim Pflanzen eines Feigenbaums treten viele Fragen auf – meistens geht es darum, ob der Standort optimal für eine reichen Ertrag ist (Südseite, nah an einer wärmespeichenden Mauer usw.)
Häufig geht es aber auch um das Wurzelwerk der Feige: kann die Wurzel eine Mauer oder Abwasserkanäle beschädigen?
Wie verbreiten sich also die Wurzeln der Feige? gehen die in die Breite oder in die Tiefe?
Feigen sind Herzwurzler. Das Wurzelwerk ist dadurch extrem anpassungsfähig und kann sich sehr gut an den Standort anpassen.
Je nach lokaler Gegebenheit sind die Wurzeln unterschiedlich stark ausgeprägt. Im gemäßigten Klima, wie bei uns, findet die Feige genug Feuchtigkeit und Nährstoffe in den oberen Bodenschichten – von daher sind die flachen Wurzeln ausgeprägter.
In sehr trockenen Regionen übernimmt die Herzwurzel die Ernährung und kann auf der Suche nach Wasser sehr tief in den Boden vordringen.
Kann die Feige dabei Mauern zerstören?
Als mediterrane Pflanze hat sich die Feige darauf spezialisiert, auch in trockenen Regionen zu überleben. Ihre Wurzeln suchen deshalb zielsicher nach feuchtem Erdreich bzw. nach Wasser.
In sehr trockenen Gegenden können die Wurzeln bei ihrer Suche auch mal duch Rissse und Spalten von Mauerwerk dringen und dies dabei beschädigen.
In unseren Breiten haben Feigenbäume und deren Wurzen normalerweise kein Interesse in Häusern und deren Kellern einzudringen da diese meist trocken sind und das Erdreich besonders in größere Tiefen immer feucht ist.
Feigen wurden früher (ähnlich wie Weinreben) dicht an eine Hauswand gepflanzt, da sie die Feuchtigkeit aus der Erde ziehen und somit gleichzeitig die Kellerwände trocken halten.

Kennzeichnung von Feigen
Wer jetzt viele Steckhöler bewurzelt oder auch Pflanzen gekauft hat, der sollte diese mit dem Sortennamen kennzeichnen. Gärtnereien benutzen dafür in der Regel Schlaufenetiketten – eine einfache und preisgünstige Lösung.
Im Markt gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Produkten – der wesentliche Unterschied liegt im verwendeten Material.
Die einfachen und günstigsten Etiketten sind aus PE-Plastik (Polyethylen). Leider is dieses Material nicht UV-beständig und härtet schnell aus. Die Etiketten werden brüchig, fallen ab und die Feigen sind nicht mehr zu identifizieren.
Bewährt haben sich Schlaufenetiketten aus Tyvek®
Tyvek ist ein sehr leichtes Material, verfügt es über höchste Reißfestigkeit, ist wasserresistent , beständig gegen UV-Strahlen und widersteht extremen Witterungsbedingungen wie Temperaturen von -70°C bis +110°C. Die Etiketten sind in vielen unterschiedlichen Größen und Farben verfügbar.
Tyvek Etiketten lassen sich einfach und schnell mit einem Permanent-Marker beschriften und an der Feige anbringen.
Ich selbst verwende diese Etiketten in der Größe 220 x 17 mm.

Dezember
Ab Dezember schwindet in derRegel die letzte Hoffnung, dass die verbleibenden Feigen am Baum noch reif werden. Wer ein Gewächshaus hat kann noch etwas hoffen.
In den kälteren Regionen kann es schon im Dezember empfindlich kalt werden. Jetzt sollte man seine empfindlichen Kübelpflanzen an einen geschützten Platz bringen.
In wintermilden Regionen kann man meist noch etwas warten.
Die besinnlichen und ruhigen Tage um Weihnachten geben oft die Zeit sich etwas in die ‚Theorie‘ einzulesen:

Januar
Der Januar ist ein ruhiger Monat für den Feigenfreund. Die ausgepflanzten Feigen, aber auch die Kübelfeigen in Keller und Garage sind noch im Winterschlaf. Aber etwas gibt es doch zu tun:
Nachdem der Dezember in den wintermilden Regionen selten frost bringt, kann es ab Januar deutlich kälter werden. Jetzt sollte man seine empfindlichen Kübelpflanzen an einen geschützten Platz bringen.
Der Winterurlaub treibt die Sportsfreunde auf die Skipisten. Den Feigenliebhaber zieht es in wärmere Regionen – z.B. auf die Kanaren. da gibt es sicherlich die ein oder andere Feige zu bestaunen. Da stellt man sich die Frage, ob man aus dem Urlaub auch Stecklinge mitbringen darf ?
Wieder Zuhause angekommen hängt noch die ein oder andere Fruchtmumie am Baum, die man entfernen sollte?

Fruchtmumien
Zu Beginn des Winters hängen oft viele ‚Fruchtmumien‘ im Baum.
Fruchtmumien sind Früchte , die nicht mehr reif geworden sind und sich jetzt in der kalten Jahreszeit nicht mehr weiter entwickeln. Einige Früchte trocknen ein und schrumpeln zusammen – andere wiederum werden vorher noch durch den Monilia Schimmelpilz befallen. der Pilz ist anfangs weiß und verfärbt sich später grau bis braun.
Sollte man die Fruchtmumien entfernen oder einfach hängen lassen?
Eingetrocknete Feigen kann man ruhig hängen lassen – im Frühjahr sind die Fruchtmumien oft hart, lassen sich leicht entfernen oder fallen von selbst ab.
Zeigt sich aber Schimmelbildung an den Früchten, sollte man diese sicherheitshalber entfernen. Die Schimmelpilze verbreiten sich über Wind, Regen oder auch Insekten. Die Fruchtmumien stellen deshalb im nachfolgenden Jahr wieder eine Infektionsquelle für die neuen Feigen dar. Darum gehört es zu einer guten Baumpflege, die Fruchtmumien am Ende der Saison vom Baum zu entfernen.

Der Pilz geht häufig in das Holz über und schädigt dieses nachhaltig.
Auf dem Bild ist gut zu erkennen, dass sich der Pilz sich von der Stelle wo die Fruchtmumie saß, weiter in das Holz verbreitet. Der so geschädigte Ast muß bis in das gesunde Holz zurückgeschnitten werden.

Das neues EU Pflanzengesundheitssystem
Warum gibt es ein Pflanzengesundheitssystem ?
Ab 14.12.2019 treten die Kontrollverordnung (EU) 2017/625 und die Pflanzengesundheitsverordnung (EU) 2016/2031 über Maßnahmen zum Schutz vor Pflanzenschädlingen in Kraft. Ziele der Regelungen sind die Vereinheitlichung der Kontrollverfahren und -anforderungen in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Veterinärkontrolle, Pflanzengesundheit und ein verbesserter Schutz der Union vor Einschleppung und Verbreitung von besonders gefährlichen Pflanzenkrankheiten und –schädlingen durch bessere Rückverfolgbarkeit und gemeinsame Kontrollstandards.
Neue Regelung zum Pflanzenpass ab 14.12.2019
Der Pflanzenpass ist ein Etikett für den Handel von pflanzlichen Waren innerhalb der EU. Mit dem Etikett wird bestätigt, dass die Ware die Pflanzengesundheitsvorschriften erfüllt und es ist eine Rückverfolgbarkeit der Ware in der Handelskette im Falle eines Schädlingsbefalls sichergestellt.
Voraussetzung für die Nutzung des Pflanzenpasses ist ein Antrag des Unternehmers auf Registrierung bei der zuständigen Stelle, dies ist in Bayern die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Pflanzenschutz. Der Antrag auf Registrierung steht auf der Homepage der LfL zur Verfügung unter:
Registrierung von Unternehmern (gemäß Art. 66 Pflanzengesundheitsverordnung 2016/2031)
Der Pflanzenpass muss für sämtliche zum Anpflanzen bestimmten Pflanzen und für Samen bestimmter Pflanzenarten ausgestellt werden. Ausgenommen sind Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse, die lokal direkt an Personen abgegeben werden, die diese weder zu beruflichen oder noch zu gewerblichen Zwecken nutzen.
[ Erläuterung: die in der lokalen Gärtnerei oder auf einem Wochenmarkt direkt vom Erzeuger gekauften Pflanzen müssen keinen Pflanzenpass haben]
Werden Pflanzen oder Pflanzenerzeugnisse jedoch via Fernabsatz (Internet, Katalog etc.) verkauft, ist ein Pflanzenpass auch für die Abgabe an Privatpersonen vorgeschrieben.
Ermächtigte Unternehmer bringen den Pflanzenpass an der Handelseinheit der betreffenden Pflanzen oder Pflanzenerzeugnisse nach einer gründlichen Untersuchung auf geregelte Schädlinge und bei Einhaltung der Anforderungen an. Diese betriebsinternen Kontrollen dokumentiert der Unternehmer. Der Pflanzenschutzdienst überprüft regelmäßig die Einhaltung der Anforderungen in den Unternehmen.
Auf dem Pflanzenpass muss ein Rückverfolgbarkeitscode angegeben werden, der im Falle eines Befalls mit einem geregelten Schädling gewährleistet, dass der Unternehmer Auskunft geben kann, woher die befallene Ware stammt (Lieferant). Der Unternehmer kann selbst entscheiden, wie sich der Code zusammensetzt (z.B. Lieferant und Lieferschein-Nr.). Der Rückverfolgbarkeitscode kann auf dem Pflanzenpass entfallen, wenn zwei Bedingungen eingehalten werden: die Pflanzen sind für nichtgewerbliche Endverbraucher vorbereitet und bestimmt, und die Pflanzenarten stehen nicht auf der von der EU herausgegebenen Liste der Waren mit hohem phytosanitären Risiko (diese Liste ist von der EU noch nicht veröffentlicht).
Sind die Bedingungen erfüllt, bleibt auf dem Pflanzenpass das Feld hinter „C“ leer.
Mit der Durchführungsverordnung (EU) 2017/2313 sind die formalen Anforderungen an den Pflanzenpass festgelegt. Der Pflanzenpass muss deutlich lesbar und die darin enthaltenen Informationen unveränderbar und dauerhaft sein. Er muss sich von allen anderen an der Ware angebrachten Informationen oder Etiketten unterscheiden, z.B. zumindest mit einem Rahmen klar von anderen Angaben getrennt sein.
Durchführungsverordnung (EU) 2017/2313
Quelle: Institut für Pflanzenschutz, Bayern
Was hab ich als Privatperson damit zu tun ?
Das neue EU Pflanzengesundheitssystem bringt somit vor allem Änderungen für den kommerziellen Handel mit Pflanzen und Pflanzenteile – also für den Unternehmer.
Der Gegenpol des Unternehmers ist der Endnutzer. Auch er ist im neuen Pflanzengesundheitsrecht definiert. Dazu gibt es inzwischen auch weitere Hinweise (https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/binnenmarkt—haeufig-gestellte-fragen.html). Ein Endnutzer ist quasi eine Privatperson, die ohne berufliches/gewerbliches Interesse Pflanzen für den eigenen Bedarf erwirbt.
Wenn Sie als Endnutzer mit Freunden innerhalb der EU einzelne Pflanzen tauschen, fällt das nicht unter die Regelungen, selbst wenn der Tausch per Post (Fernabsatz) erfolgt.
Aber auch die Privatperson ist in der Verantwortung, die lokalen Pflanzen vor Schadorganismen zu schützen. Kurz zusammengefasst ist folgendes zu beachten:
Einfuhr bzw. Post aus europäischen Nicht-EU-Staaten und dem angrenzenden Mittelmeerraum
Die Einfuhr von bis zu 50 Schnittblumen und bis zu 3 Kilogramm Früchten je Person mit Ursprung in Europa und dem angrenzenden Mittelmeerraum ist ohne Pflanzengesundheitszeugnis zulässig, soweit diese für den eigenen privaten Gebrauch bestimmt sind und sich keinerlei Einfuhrverbote aus der Pflanzenbeschauverordnung ergeben.
Ausnahmen: Pflanzliche Reisesouvenirs auch innerhalb der EU z.B. aus Korsika oder Mallorca können gefährlich sein, weil dort das Feuerbakterium (Xylella) vorkommt. Diese Gebiete sind als Befallsgebiete ausgewiesen, aus denen relevante Pflanzen nicht verbracht werden dürfen.
Einfuhr bzw. Post aus asiatischen, amerikanischen, afrikanischen Staaten oder Australien
Bei der Einfuhr aus diesen Ländern ist für mitgeführte Pflanzen, Pflanzenteile und Pflanzenerzeugnisse stets ein Pflanzengesundheitszeugnis des Ursprungslands erforderlich.
Dabei ist es unerheblich ob die Pflanzen Wurzeln und Erde haben, oder ob es nur Stecklinge sind. Selbst Holz-Erzeugnisse, wie z.B. Kisten oder Paletten, benötigen ein Zertifikat.
Wenn kein Pflanzengesundheitszeugnis vorgelegt werden kann, werden die Waren in der Regel vernichtet.
(Quelle: www.zoll.de )
Weitere Hinweise findet ihr
– auf der Webseite vom Zoll
– auf der Webseite des Justus Kühn-Institut
Die oben genannten Regularien werden aber häufig an aktuelle Gefährdungslagen / Schutzzonen angepasst. Nicht nur der Standort des Absenders, sondern auch der Standort des Empfängers können dabei eine Rolle spielen. Bitte macht euch deshalb mit den aktuellen Anforderungen vertraut und kauft nur bei solchen Lieferanten , die in gleicher Weise handeln. Bei Fragen wende dich an den Pflanzenschutzdienst deines Wohnorts der dir gerne weiterhelfen wird.
Haltet euch bitte an diese Regeln beim verbringen von Steckhölzern und Pflanzen !
Durch die Einfuhr von Pflanzen / Feigenstecklinge besteht ein hohes Risiko, das neue Krankheiten und Schadorganismen eingeschleppt werden, die zur Gefährdung unserer Natur sowie unserer Kulturpflanzen führen können. So wurde in der Vergangenheit z.B. aus der USA die Reblaus eingeschleppt und aus Asien die Kirschessigfliege. Viele Winzer und Obstbauern haben dadurch ihre Existenz verloren.

AküFi – der Abkürz-Fimmel
Beim Fachsimpeln über Feigen kommen sehr schnell Abkürzungen ins Spiel.
Ganz besonders wenn die Diskussion verschiedene Feigensorten betrifft, werden statt der oft langen, komplexen Sortenbezeichnungen gerne Abkürzungen verwendet. Die häufige Kommunikation über soziale Medien und Messanger verleitet gerade dazu, Abkürzungen zu verwenden.
Die hier gelisteten Abkürzungen sind keinesfalls ‚offiziell‘ und genormt – so wie für Feigen oft kreative neue Sortennamen aufkommen, so schnell gibt es dafür auch neue Abkürzungen die sich unter den Feigenfreunden bald etablieren.
Hier eine Liste der häufig verwendeten Abkürzungen:
Abkürzung | Bedeutung |
BNR | Bordissot Negra Rimada |
BT | Brown Turkey |
CddB | Col de Damme blanc |
CdDG | Col de Dama Gris |
CdDG | Col de Dama Gigante |
CdDR | Col de Dama Rimada |
CddN | Col de Damme noir |
GdM | Gota d Miel |
HC | Hardy Chicago |
I258 | Italian258 |
JT | Jolly Tiger |
LdA | Longue de Aout |
M Green | Michurinska Green |
M-10 | Michurinska-10 |
Mdds | Madeleine des Deux Saisons |
MN | Montana Nera |
RdB | Ronde de Bordeaux |
RdS | Rigato del Salento |

Sind Feigen vegan ?
Veganer sind oft verunsichert, ob angebotene Lebensmittel vegan sind. Und das ist auch bei Feigen durchaus berechtigt.
Feigen die in Supermärkten angeboten werden, kommen zumeist aus Ländern rund ums Mittelmeer. Die dort angbauten Feigen sind in der Regel vom Smyrna-Typ – das bedeutet, dass es männliche und weibliche Feigen gibt und die Befruchtung der Feigen durch die Feigenwespe erfolgen muss.
Die Feigenwespen gelangen durch die Ostiole in die Feige um diese zu befruchten. Dabei verlieren sie aber auch ihre Flügel, können die Feige nicht mehr verlassen und sterben.
Im Bild sieht man eine aufgeschittene, Junge Feige und (leider etwas schwer zu erkennen) die Feigenwespen. So wie hier befinden sich meist befinden sich mehrere Wespen in der Frucht.
Die toten Wespen werden recht schnell von den Pflanzenenzymen ‚verdaut‘. Wer also eine Feige aus dem Supermarkt kauft kann davon ausgehen, dass er die sterblichen Überreste von einer oder mehrerer Feigenwespen mit isst.
Aber es gibt auch gute Nachrichten für Veganer.
Nördlich der Alpen gibt es keine Feigenwespen – Feigen die hier wachsen sind selbstfruchtend (parthenokarp) und somit nicht auf befruchtende Insekten angewiesen.
Eine reife Feige aus dem eigenen Garten kann man als Veganer somit ohne Bedenken genießen.

Einfuhr von Stecklingen aus dem Ausland
Es reizt natürlich ungemein, sich aus dem Urlaub Stecklinge von Feigen mitzunehmen. Auch im Internet gibt es viele Angebote von Stecklingen – nicht nur von den Ländern rund ums Mittelmeer, sondern vor allem auch aus USA oder dem asiatischen Raum.
Darf ich mir Steckling mitnehmen oder über das Internet bestellen oder gibt es Probleme beim Zoll?
Das kommt ganz darauf an, aus welchen Ländern die Stecklinge kommen:
Einfuhr bzw. Post aus europäischen Nicht-EU-Staaten und dem angrenzenden Mittelmeerraum
Die Einfuhr von bis zu 50 Schnittblumen und bis zu 3 Kilogramm Früchten je Person mit Ursprung in Europa und dem angrenzenden Mittelmeerraum ist ohne Pflanzengesundheitszeugnis zulässig, soweit diese für den eigenen privaten Gebrauch bestimmt sind und sich keinerlei Einfuhrverbote aus der Pflanzenbeschauverordnung ergeben.
Ausnahmen: Pflanzliche Reisesouvenirs auch innerhalb der EU z.B. aus Korsika oder Mallorca können gefährlich sein, weil dort das Feuerbakterium (Xylella) vorkommt. Diese Gebiete sind als Befallsgebiete ausgewiesen, aus denen relevante Pflanzen nicht verbracht werden dürfen.
Einfuhr bzw. Post aus asiatischen, amerikanischen, afrikanischen Staaten oder Australien
Bei der Einfuhr aus diesen Ländern ist für mitgeführte Pflanzen, Pflanzenteile und Pflanzenerzeugnisse stets ein Pflanzengesundheitszeugnis des Ursprungslands erforderlich.
Dabei ist es unerheblich ob die Pflanzen Wurzeln und Erde haben oder ob es nur Stecklinge sind. Selbst Holz-Erzeugnisse wie z.B. Kisten oder Paletten benötigen ein Zertifikat.
Wenn kein Pflanzengesundheitszeugnis vorgelegt werden kann, werden die Waren in der Regel vernichtet.
(Quelle: www.zoll.de )
Weitere Hinweise findet ihr
– auf der Webseite vom Zoll
– auf der Webseite des Justus Kühn-Institut
Die oben genannten Regularien werden aber häufig an aktuelle Gefährdungslagen / Schutzzonen angepasst. Nicht nur der Standort des Absenders, sondern auch der Standort des Empfängers können dabei eine Rolle spielen. Bitte macht euch deshalb mit den aktuellen Anforderungen vertraut und kauft nur bei solchen Lieferanten , die in gleicher Weise handeln. Bei Fragen wende dich an den Pflanzenschutzdienst deines Wohnorts der dir gerne weiterhelfen wird.
Warum ist die Einfuhr in die EU nicht erlaubt?
Durch die Einfuhr von Pflanzen / Feigenstecklinge besteht ein hohes Risiko, das neue Krankheiten und Schädlinge eingeschleppt werden, die zur Gefährdung unserer Natur sowie unserer Kulturpflanzen führen können. So wurde in der Vergangenheit z.B. aus der USA die Reblaus eingeschleppt und aus Asien die Kirschessigfliege. Viele Winzer und Obstbauern haben dadurch ihre Existenz verloren.

Wann sind Feigen reif ?
Im Sommer sieht man viele Brebas in den Feigenbäumen und man kann es kaum abwarten die ersten, reifen Früchte zu essen, aber die Feigen hängen oft wochenlang am Baum, ohne das sich ihr Aussehen oder die Größe verändert.
Kurz vor der Reife beginnen sie plötzlich innerhalb weniger Tage anzuschwellen und ihre Farbe zu ändern.
In dem Bild kann man sehr gut erkennen, wie die mittlere der 3 Brebas deutlich größer geworden ist, langsam ihre sorten-typische Farbe bekommt und sich feine, kleine Risse in der Haut bilden.
Jetzt gilt es, nicht die Geduld zu verlieren. In den letzten Tagen/Stunden am Baum bildet sich die Süße / der Fruchtzucker in der Feige und das Fruchtfleisch wird saftig. In dieser Zeit sollte die Feige ausreichend Wasser haben.
Erntet man aus Ungeduld zu früh, ist die Feige oft trocken und nicht süß.
Wann kann ich also die Feige vom Baum pflücken ? Dazu gibt es einige Merkmale auf die man achten kann:
-die Feige bekommt ihre Sorten-typische Farbe
-die Feige fühlt sich rundherum weich an – sehr weich
-die Haut der Feige bekommt Risse
-die Feige beginnt etwas zu ’schrumpeln‘
-die Feige hängt wie ein ‚Sack‘ nach unten
-die Feige läßt sich sehr leicht von Ast lösen
-der Stiel der Feige ist trocken und transportiert keinen Milchsaft mehr
Für mich das eindeutigste Merkmal, dass die Feige schön reif und süß ist: Die Wespen fangen an, Löcher in die Frucht zu fressen.
Hat man die köstliche Frucht in der Hand, fragt man sich, ob man die Schale mitessen kann. Dazu teilen sich die Meinungen:
Grundsetzlich ist die Schale genießbar und kann mitgegessen werden. Ich persönlich esse die Schalen aus mehreren Gründen nicht mit:
-ist die Feige nicht ganz reif, kann die Haut noch viel Milchsaft enthalten. Dieser kann allergische Reaktionen auslösen
-Im Feigenbaum halten sich oft viele Vögel auf, die dort ihre Exkremente hinterlassen
-Die Haut der Feige hat im Mund eine andere Textur wie das weiche Fruchtfleich – für mich unangenehm. Je nach Sorte ist die Haut unterschiedlich dick. Probiert es einfach mal aus.
Kann man unreif geerntete Feigen ’nachreifen‘ ?
Grundsätzlich lässt sich Obst in zwei verschiedene Gruppe einteilen, nämlich die der nachreifenden und die der nicht nachreifenden Früchte.
Ob eine Obstsorte nachreift oder nicht, hängt vom Pflanzenhormon Ethylen ab. Nachreifende Früchte produzieren dieses Hormon selbst und geben es auch an die Umwelt ab. Damit beeinflussen sie ihren eigenen Reifungsprozess und den anderer Obstsorten in ihrer Umgebung. zu diesen Obstsorten gehören unter anderem Äpfel, Bananen, aber auch Tomaten.
Bei anderen Obstsorten wie z.B. bei Ananas, Kirschen und auch unseren Feigen sorgt das Ethylen hingegen für einen Alterungsprozess. Diese Früchte bilden keinen zusätzlichen Zucker und verderben sehr schnell.
Feigen reifen also nur am Baum – einmal geerntet reifen Feigensollte man die Feigen spätestens 1-2 Tage nach der Ernte gegessen haben, da sie dazu neigen, schnell matschig und schimmelig zu werden.
Vorsicht: in der Haut von Unreifen Feigen befindet sich noch viel milchiger Saft (Latex) mit den eiweißspaltende Enzymen Ficin und Lipasen. dieser kann beim Verzehr der Feige heftige, allergische Reaktionen auslösen (kribbelndes Gefühl in Mund und Rachen / anschwellender Rachenraum / Magenschmerzen usw.)