Fruchtfolge bei Feigen

Fruchtfolge bei Feigen

Je nach Art der Fruchtbildung werden Feigen in drei Gruppen unterteilt:

„Smyrna-Typ“ (smirniaca)
Dies Gruppe von Feigen bildet nur nach der Befruchtung durch Feigenwespen und in Verbindung mit den männlichen Bocksfeigen essbare Früchte aus. Da es in unseren Breiten keine Feigenwespen gibt, spielt diese Gruppe von Feigen für uns eine untergeordnete Rolle. Die Bestäubung dieser Feigen ist ein komlexer Vorgang – weitere Details kann man auch hier nachlesen.

„Adriatischer Typ“ (hortensis)
Die Früchte entwickeln sich parthenokarp, d.h. die Feigen bilden essbare Früchte auch ohne Befruchtung durch die Feigenwespen. Von daher ist diese Gruppe von Feigen ideal für die Kultivierung in unseren Breiten

„San-Pedro-Typ“ (intermedia)
Diese Gruppe nimmt eine Zwischenstellung ein, da die erste Fruchtgeneration ohne, die zweite jedoch nur mit Bestäubung essbar ist. Diese Sorten sind kommerziell von geringerer Bedeutung.
Da in useren Breiten die Herbstfeigen ohnehin selten ausreifen, können Feigen vom San Pedro Typ (z.B. Desert King, Gentile) durchaus interessant sein, sofern man die Pflanze und somit die Blütenfeigen vor dem Zurückfrieren schützt.

 

 

Fruchtfolge

Feigen können ein oder mehrmals pro Jahr Früchte tragen – man spricht hier von Blütenfeigen(Frühlingsfeigen) oder Brebas bzw. von Herbstfeigen.

Es gibt Feigensorten die nur Herbstfeigen tragen, jene die Blütenfeigen und Herbstfeigen tragen und jene die Blütenfeigen ansetzen aber verlieren. Die Ausnahme ist „di tre volte“ und in Spanien die „de três esplets“ mit gleich drei Ernten, von denen die Dritte aber nicht besonders schmackhaft ist. Späte Herbstfeigen kommen in unseren Breiten nicht zur Reife. Feigen müssen am Baum reifen, anders als bei anderen Fruchsorten reife diese nach dem Pflücken nicht nach, sondern verderben! Reif ist die Feige wenn sie bei leichtem Druck weich nachgibt, oft bilden sich auch leichte Risse in der Schale. Die Reife lässt sich-z.b. wenn der Winter naht- durch einen Tropfen Olivenöl, auf die Narbe aufgetragen, beschleunigen. Temperaturschwankungen können bei vielen Sorten zu Fruchtfall führen.

Blütenfeigen (Frühlingsfeigen)
Reifen zwischen Juni und August auf dem Vorjahresholz.
In Regionen mit langen und kalten Frösten frieren die äußeren Triebe der ausgeplanzten Feigen oft zurück. Somit verliert die Feige auch ihre Ansätze zur Bildung von Blütenfeigen und wir müssen auf diese erste Ernte verzichten.
In diesen kalte Regionen empfiehlt es sich also die Feigen in Kübel zu halten und über Winter geschützt unterzubringen. Ebenso sind Feigen vorteilhaft, die ihre Herbstfeigen früh bilden und zur Reife bringen können
Die Herbstfeigen
Reifen auf dem neuen Holz zwischen August und November.
Nicht in allen Regionen Deutschlands und auch nicht in jedem Jahr reifen die Herbstfeigen vollständig aus. Wenig Regen und Wind bzw. viele Sonnenstunden können aber auch hier nochmal eine reiche Ernte bescheren (siehe auch Klima für Feigen). Vertreter dieser Sorte mit früh reifenden Herbstfeigen sind z.B die Ronde de Bordeaux,Pastilière oder Bécane

 

Auf diesem Bild erkennt man gut die großen Frühlingsfeigen (Brebas) die auf dem alten Holz vom Vorjahr wachsen und die (noch) kleineren Herbstfeigen die an den neuen Trieben wachsen.

4 KOMMENTARE
  • Achim Linck
    Antworten

    Prima Seite, gute Ratschläge, sehr informativ. Danke dafür.

  • Eckart schneider
    Antworten

    Frage: soll man den 2. unreifen Ansatz im Herbst entfernen? Nützt das dem Ansatz im nächsten Jahr?
    Wurde mir aus der guten Information zu Feigen in unseren Breiten nicht klar!

    1. vbueschken
      Antworten

      https://feigen.bueschken.com/fruchtmumien/

  • Alexander
    Antworten

    Hallo Herr Büschken, danke für die hervorragende Seite und die guten Informationen. Ich frage mich, wo (sehr) späte Sommerfeigen aufhören und Brebas für die nächste Saison anfangen? Wie groß können bzw. dürfen die Feigenansätze Ende September in Deutschland außerhalb der Weinbaugebiete schon sein, damit sie schon Brebas sind und vor allem eine Chance haben den Winter und das Frühjahr zu überstehen, ohne abgeworfen zu werden?

    Oder kann man Brebas zu der Zeit noch gar nicht erkennen?

    Gibt es da aus ihrer Sicht eine Faustregel oder Orientierung?

    Vielen Dank und beste Grüße

    Alex

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