Habe ich eine Bocksfeige?

Jetzt im Sommer passiert es häufig, dass Feigen ihre noch unreifen Früchte abwerfen. das kann viele verschiedene Ursachen haben.

Einige der Ursachen sind im folgenden Jahr verschwunden – hat man aber eine Bocksfeige gepflanzt, kann man nicht mit essbaren Früchten rechnen.

Wie unterscheide ich eigentlich eine weibliche Feige von einer männlichen Bocksfeige, auch Caprifig genannt?

Das ist an sich ganz einfach. Man schneidet die Fruchtfeige in einem vitalen, aber unreifen Stadium der Länge nach durch. Weibliche Feigen besitzen ausschließlich Blüten mit langen Griffeln, das ist das Teil, was von den kleinen Fruchtknoten in die Mitte ausgeht (die weißen „Kügelchen“, die später zu den Samen würden, wenn sie befruchtet würden). Im Bild habe ich mal rot einen solchen Griffel mit der geteilten Narbe (auf der der Pollen dann kleben bleiben würde) markiert. Man sieht in dem Bild sehr gut das „Gewusel“ von vielen langen Griffeln. Wichtig ist es, die Frucht zu schneiden, solange sie noch genug mit Wasser versorgt ist. Bei vertrockneten abgeworfenen Feigen sind die Griffel zum Teil schon so vertrocknet, dass es schwer sein kann, die langen von den kurzen zu unterscheiden.

Die Bocksfeigen/Caprifig haben neben den männlichen Blüten (mit Pollen) nur kurz-griffelige weibliche Blüten, es gibt also keinerlei Verwechslungsgefahr im Schnittbild.

Text und Bild mit freundlicher Unterstützung von Silvan Rehberger