Wie bringe ich meine Feige durch den Winter ?

Der November bringt in vielen Regionen oft den ersten Nachtfrost – die meisten Feigen haben ihre Blätter bereits abgeworfen und gehen langsam in die Winterruhe.
Zeit zu überlegen, wo und wie ich meine Pflanzen durch den Winter bringe. Das hängt natürlich davon ab, in welcher Klimaregion man wohnt und wie das Mikroklima in der Region ist.

Ausgepflanzte Feigen.

Feigen sollten mindestens 3 Jahre alt sein, bevor man sie auspflanzt. Erst dann haben sie eine gewisse Frosthärte. Pauschal kann man sagen – je älter eine Pflanze ist, um so resistenter ist sie gegen Frost. Natürlich spielt dabei auch die Sorte eine Rolle.

In den Klimazonen ab 7b und höher halte ich persönlich einen Winterschutz für nicht notwendig. Lediglich den Wurzelbereich kann man durch angehäuftes Laub oder ähnlichem etwas schützen.
In den Klimazonen 7a und darunter sollte man neben dem Wurzelbereich auch den Stamm mit Stroh, Kokosmatten oder ähnlichem schützen. Dabei auf atmungsaktives Material achten – auf keinen Fall Plastikfolien/Noppenfolien verwenden. Ein Beispiel wie man die Feigen schützen kann findet ihr hier.

Die Feige ist und bleibt eine mediterrane Pflanze und Exot in unserem Garten – in besonders strengen und langen Wintern kann eine noch so robuste Sorte trotz Winterschutz teilweise (oder auch bis zum Boden) zurückfrieren. Meist treiben Feigen wieder aus dem Wurzelballen aus – es kann oft bis zum Sommer dauern, bis man die ersten Triebe sieht.
Ganz besonders kritisch für Feigen ist im Frühjahr der Spätfrost. Die Feigen erwachen im Frühjahr bei den ersten warmen Sonnenstrahlen aus ihrem Winterschlaf. Der Saft steigt in den Trieben hoch und es entwickeln sich die ersten Knospen oder sogar schon zarte Blätter.
Die angegebene Frosthärte von -10 oder -15 (je nach Sorte) bezieht sich auf eine Pflanze in Winterruhe. Egal welche Sorte – ein Spätfrost bei frisch ausgetriebenen Feigen richtet großen Schaden an. Nicht nur die Triebe, sondern oft auch das 1-2 Jährige Holz kann geschädigt werden. Oft dauert es viele Wochen, bis die Feige wieder austreibt.

Feigen in Kübel

Kübelpflanzen sollte man so lange wie möglich draußen stehen lassen – erst bei längerem und anhaltendem Frost sollte man die Kübel in ihr Winterquartier bringen. Dabei gilt die Regel – je größer der Kübel ist, um so besser verträgt die Feige ein paar Minusgrade.
Aber wohin mit den Kübeln und Töpfen?
Eine Feige ist ein Laubbaum und wirft in unseren Breiten ihre Blätter ab. Somit kann sie auch problemlos an einem dunklen Standort überwintern (Keller, Garage, Schuppen..).
Wie die meisten anderen Laubbäume bei uns, verlieren die Feigen im Herbst ihre Blätter und braucht somit in ihrem Winterquartier kein Licht.
Kritisch bei der Überwinterung im Keller oder in der Garage sind jedoch die zu hohen Temperaturen.
Die Feige sollte bei max. 5-10 °C überwintern. Mit steigenden Temperaturen beginnt die Feige wieder auszutreiben und benötigt deutlich mehr Licht.

Das Bild zeigt den Zusammenhang zwischen Temperatur und Lichtbedarf.

Oft kommt es somit bei steigenden Außentemperaturen und zu wenig Licht im Frühjahr zur „Vergeilung“ der Feige.
Neben der unschönen Optik sind diese neuen Triebe aber auch sehr instabil und empfindlich. Die ersten Sonnenstrahlen oder etwas Wind sind oft das Aus für die Triebe und die Feige braucht wieder ein paar Wochen zur Regenerierung.

Überwintern im Gewächshaus:

Bei der Überwinterung im Gewächshaus halte ich die Temperaturschwankungen für sehr kritisch – an sonnigen Wintertagen kann man im Gewächshaus durchaus sommerliche Temperaturen haben. Von daher ist eine Abschattung und Lüftung gerade im Winter notwendig.
Haben die Feigen im Frühjahr mit dem Austrieb begonnen, muss man ab diesem Zeitpunkt sicherstellen, das die Temperaturen im Gewächshaus nicht mehr unter den Gefrierpunkt gehen – notfalls mit einer Zusatzheizung.