Australische Wollschildlaus

Die Australische Wollschildlaus (Icerya purchasi) ist eine Schildlaus aus der Familie der Höhlenschildläuse (Margarodidae) (griech. margarodes = perlenartig) und wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Australien sowie Neuseeland als Schädling an Zitrusgewächsen bekannt.

Der eigentliche Körper der adulten, weiblichen australische Wollschildlaus ist hell orangerot bis braun gefärbt und etwa 5 mm lang. Der weiße, mit Wachsfäden bedeckte Eisack, den es ständig mit sich trägt, trägt wesentlich zu ihrer Größe bei. Da dieser bis zu 2,5-mal länger als sie selbst ist. In diesem Eisack befinden sich bis zu 1500 Eier.

Durch den weltweiten Handel mit Zitruspflanzen wurde sie auch in Deutschland eingeschleppt und tritt in den letzten Jahren vermehrt auf.

Die australische Wollschildlaus kann auch Feigenbäume befallen und dort schädlich wirken. Sie ist ein Saugetier, das die Pflanze durch Saftentzug schwächt und bei starkem Befall zu Verformungen oder sogar zum Absterben des Baumes führen kann. 

Außer Zitrusplanzen und Feigen befallen sie auch gerne Akazien, Klebsame, Geißklee, Mimose, Rosmarin und Buchsbaum.

Bekämpfung:

Die Bekämpfung ist äußerst schwierig, da die Wollschildläuse sehr resistent gegen Spritzmittel sind und sich schnell vermehren – leider auch durch Selbstbefruchtung. Sie können bis zu 3 Generationen pro Jahr hervorbringen.

Mechanische Entfernung:

Währed die adulten Tiere oft am Stamm (besonders gerne in Astgabeln) sitzen, findet man die winzigen Jungtiere meist an der Unterseite der Blätter entlang der Blattrippen.

Die Schädlinge können mit einem Messer vorsichtig entfernt oder die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten werden. 

Bei der Entfernung der Tiere vorsichtig vorgehen, das sie in vielen Fällen bereits Eier tragen (in dem weißen Eiersack). Also auf keinen Fall die Läuse an den Pflanzen zerdrücken.

Spritzmittel:

Es gibt biologische Spritzmittel, die gegen Schildläuse wirken, wie z.B. Produkte mit Rapsöl oder Neemöl. Diese bilden einen Film, der die Schildläuse ersticken lässt. 

Schädlingsbekämpfungsmittel:

Bei starkem Befall können auch konventionelle Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden, aber hier ist Vorsicht geboten, da nicht nur andere Tiere im Garten geschädigen werden können, sondern auch die Feigen nicht mehr gegessen werden sollten. Aus diesem Grund gebe ich hier keine Empfehlungen.

Die Behandlung muß mehrmals im Abstand von 10-14 Tagen erfolgen.

Vorbeugung:

Regelmäßige Inspektion der Pflanzen und Isolierung von infizierten Pflanzen kann helfen, einen Befall zu verhindern. 

Nützlinge:

Auch hier ist wie in viele Fällen der Kardinal-Marienkäfer (Rodolia cardinalis) eine große Hilfe bei der Bekämpfung (zu mindest bei der Beseitigung der Jungen Schildläuse). Auch die Schuppenparasitenfliege (Cryptochaetum iceryae) ist nützlich. Die Anwendung macht aber nur in geschlossenen Gewächshäusern Sinn.

Stärkung der Pflanze:

Ein starker Feigenbaum ist weniger anfällig für Schädlinge. Deshalb ist es wichtig, den Feigenbaum gut zu düngen und zu gießen.