Sind Feigen winterhart bzw. frostresistent?
Zunächst muss man die Begriffe ‚winterhart‘ und ‚frosttolerant‘ näher erläutern:
Das Ausdruck „winterhart“ ist immer auf eine bestimmte Gegend / (Klima)Region bezogen. Winterhart bedeutet, dass ein Pflanze in dieser Region ohne Schutz die Winter übersteht. Schäden sind nur in für diese Region ungewöhnlich kalten Wintern zu befürchten.
Das heißt aber auch, dass eine Feige die in Spanien als ‚winterhart‘ bezeichnet wird, nicht zwangsläufig auch in Deutschland winterhart ist.
Der Ausdruck „frosttolerant“ oder auch ‚frosthart‘ zeigt das eine Pflanze bis zu einem gewissen Temperatur ( z.B. bis -10°C ) mit Frost zurecht kommt.
Aber auch diese Angabe ist nicht unbedingt aussagekräftig. Es gibt noch weitere Faktoren die hier eine entscheidende Rolle spielen.
- Dauerfrost: EIne Pflanze mag eine Frostnacht mit -20°C vieleicht problemlos überleben… einen Dauerfrost von -10°C über 2-3 Wochen bei dem der Boden tief zufriert, wird sie vielleicht nicht überleben
- Wind: nicht nur der Mensch empfindet die Kälte intensiver bei Wind – auch Pflanzen nehmen bei eisigem Wind schneller Schaden. Unter anderem auch, weil sie stärker austrocken.
- Feuchtigkeit: für viele Pflanzen wird die Kälte vor allem in Verbindung mit zu feuchtem Boden ein Problem. Im Winter ist dann ein Regenschutz notwendig.
Zu der Ausgangsfrage: Sind Feigen winterhart bzw. frosttolerant ?
Pauschal kann man diese Frage nicht beantworten – es gibt sicherlich Sorten die mit eine raueren Klima besser zurechtkommen als andere. Trotzdem muss man bei der Kultivierung von Feigen in Deutschland immer mit einem ‚Rückschlag‘ und den Verlust der Feige rechnen.
Wichtig zu wissen: die landläufige Angabe von Winterhärte oder Frosttoleranz der Feige bezieht sich auf das Holz der Feige in der Winterruhe. Beginnt eine Feige im Frühjahr neu auszutreiben, dann sind die ersten Triebe und Blätter keineswegs frosttolerant und erfrieren bereits bei geringen Minusgraden. Spätfröste haben z.B in den Jahren 2016/2017 großen Schaden angerichtet.