
Wurzeln der Feige
Beim Pflanzen eines Feigenbaums treten viele Fragen auf – meistens geht es darum, ob der Standort optimal für eine reichen Ertrag ist (Südseite, nah an einer wärmespeichenden Mauer usw.)
Häufig geht es aber auch um das Wurzelwerk der Feige: kann die Wurzel eine Mauer oder Abwasserkanäle beschädigen?
Wie verbreiten sich also die Wurzeln der Feige? gehen die in die Breite oder in die Tiefe?
Feigen sind Herzwurzler. Das Wurzelwerk ist dadurch extrem anpassungsfähig und kann sich sehr gut an den Standort anpassen.
Je nach lokaler Gegebenheit sind die Wurzeln unterschiedlich stark ausgeprägt. Im gemäßigten Klima, wie bei uns, findet die Feige genug Feuchtigkeit und Nährstoffe in den oberen Bodenschichten – von daher sind die flachen Wurzeln ausgeprägter.
In sehr trockenen Regionen übernimmt die Herzwurzel die Ernährung und kann auf der Suche nach Wasser sehr tief in den Boden vordringen.
Kann die Feige dabei Mauern zerstören?
Als mediterrane Pflanze hat sich die Feige darauf spezialisiert, auch in trockenen Regionen zu überleben. Ihre Wurzeln suchen deshalb zielsicher nach feuchtem Erdreich bzw. nach Wasser.
In sehr trockenen Gegenden können die Wurzeln bei ihrer Suche auch mal duch Rissse und Spalten von Mauerwerk dringen und dies dabei beschädigen.
In unseren Breiten haben Feigenbäume und deren Wurzen normalerweise kein Interesse in Häusern und deren Kellern einzudringen da diese meist trocken sind und das Erdreich besonders in größere Tiefen immer feucht ist.
Feigen wurden früher (ähnlich wie Weinreben) dicht an eine Hauswand gepflanzt, da sie die Feuchtigkeit aus der Erde ziehen und somit gleichzeitig die Kellerwände trocken halten.

Kennzeichnung von Feigen
Wer jetzt viele Steckhöler bewurzelt oder auch Pflanzen gekauft hat, der sollte diese mit dem Sortennamen kennzeichnen. Gärtnereien benutzen dafür in der Regel Schlaufenetiketten – eine einfache und preisgünstige Lösung.
Im Markt gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Produkten – der wesentliche Unterschied liegt im verwendeten Material.
Die einfachen und günstigsten Etiketten sind aus PE-Plastik (Polyethylen). Leider is dieses Material nicht UV-beständig und härtet schnell aus. Die Etiketten werden brüchig, fallen ab und die Feigen sind nicht mehr zu identifizieren.
Bewährt haben sich Schlaufenetiketten aus Tyvek®
Tyvek ist ein sehr leichtes Material, verfügt es über höchste Reißfestigkeit, ist wasserresistent , beständig gegen UV-Strahlen und widersteht extremen Witterungsbedingungen wie Temperaturen von -70°C bis +110°C. Die Etiketten sind in vielen unterschiedlichen Größen und Farben verfügbar.
Tyvek Etiketten lassen sich einfach und schnell mit einem Permanent-Marker beschriften und an der Feige anbringen.
Ich selbst verwende diese Etiketten in der Größe 220 x 17 mm.

Sind Feigen vegan ?
Veganer sind oft verunsichert, ob angebotene Lebensmittel vegan sind. Und das ist auch bei Feigen durchaus berechtigt.
Feigen die in Supermärkten angeboten werden, kommen zumeist aus Ländern rund ums Mittelmeer. Die dort angbauten Feigen sind in der Regel vom Smyrna-Typ – das bedeutet, dass es männliche und weibliche Feigen gibt und die Befruchtung der Feigen durch die Feigenwespe erfolgen muss.
Die Feigenwespen gelangen durch die Ostiole in die Feige um diese zu befruchten. Dabei verlieren sie aber auch ihre Flügel, können die Feige nicht mehr verlassen und sterben.
Im Bild sieht man eine aufgeschittene, Junge Feige und (leider etwas schwer zu erkennen) die Feigenwespen. So wie hier befinden sich meist befinden sich mehrere Wespen in der Frucht.
Die toten Wespen werden recht schnell von den Pflanzenenzymen ‚verdaut‘. Wer also eine Feige aus dem Supermarkt kauft kann davon ausgehen, dass er die sterblichen Überreste von einer oder mehrerer Feigenwespen mit isst.
Aber es gibt auch gute Nachrichten für Veganer.
Nördlich der Alpen gibt es keine Feigenwespen – Feigen die hier wachsen sind selbstfruchtend (parthenokarp) und somit nicht auf befruchtende Insekten angewiesen.
Eine reife Feige aus dem eigenen Garten kann man als Veganer somit ohne Bedenken genießen.

Einfuhr von Stecklingen aus dem Ausland
Es reizt natürlich ungemein, sich aus dem Urlaub Stecklinge von Feigen mitzunehmen. Auch im Internet gibt es viele Angebote von Stecklingen – nicht nur von den Ländern rund ums Mittelmeer, sondern vor allem auch aus USA oder dem asiatischen Raum.
Darf ich mir Steckling mitnehmen oder über das Internet bestellen oder gibt es Probleme beim Zoll?
Das kommt ganz darauf an, aus welchen Ländern die Stecklinge kommen:
Einfuhr bzw. Post aus europäischen Nicht-EU-Staaten und dem angrenzenden Mittelmeerraum
Die Einfuhr von bis zu 50 Schnittblumen und bis zu 3 Kilogramm Früchten je Person mit Ursprung in Europa und dem angrenzenden Mittelmeerraum ist ohne Pflanzengesundheitszeugnis zulässig, soweit diese für den eigenen privaten Gebrauch bestimmt sind und sich keinerlei Einfuhrverbote aus der Pflanzenbeschauverordnung ergeben.
Ausnahmen: Pflanzliche Reisesouvenirs auch innerhalb der EU z.B. aus Korsika oder Mallorca können gefährlich sein, weil dort das Feuerbakterium (Xylella) vorkommt. Diese Gebiete sind als Befallsgebiete ausgewiesen, aus denen relevante Pflanzen nicht verbracht werden dürfen.
Einfuhr bzw. Post aus asiatischen, amerikanischen, afrikanischen Staaten oder Australien
Bei der Einfuhr aus diesen Ländern ist für mitgeführte Pflanzen, Pflanzenteile und Pflanzenerzeugnisse stets ein Pflanzengesundheitszeugnis des Ursprungslands erforderlich.
Dabei ist es unerheblich ob die Pflanzen Wurzeln und Erde haben oder ob es nur Stecklinge sind. Selbst Holz-Erzeugnisse wie z.B. Kisten oder Paletten benötigen ein Zertifikat.
Wenn kein Pflanzengesundheitszeugnis vorgelegt werden kann, werden die Waren in der Regel vernichtet.
(Quelle: www.zoll.de )
Weitere Hinweise findet ihr
– auf der Webseite vom Zoll
– auf der Webseite des Justus Kühn-Institut
Die oben genannten Regularien werden aber häufig an aktuelle Gefährdungslagen / Schutzzonen angepasst. Nicht nur der Standort des Absenders, sondern auch der Standort des Empfängers können dabei eine Rolle spielen. Bitte macht euch deshalb mit den aktuellen Anforderungen vertraut und kauft nur bei solchen Lieferanten , die in gleicher Weise handeln. Bei Fragen wende dich an den Pflanzenschutzdienst deines Wohnorts der dir gerne weiterhelfen wird.
Warum ist die Einfuhr in die EU nicht erlaubt?
Durch die Einfuhr von Pflanzen / Feigenstecklinge besteht ein hohes Risiko, das neue Krankheiten und Schädlinge eingeschleppt werden, die zur Gefährdung unserer Natur sowie unserer Kulturpflanzen führen können. So wurde in der Vergangenheit z.B. aus der USA die Reblaus eingeschleppt und aus Asien die Kirschessigfliege. Viele Winzer und Obstbauern haben dadurch ihre Existenz verloren.

Wann sind Feigen reif ?
Im Sommer sieht man viele Brebas in den Feigenbäumen und man kann es kaum abwarten die ersten, reifen Früchte zu essen, aber die Feigen hängen oft wochenlang am Baum, ohne das sich ihr Aussehen oder die Größe verändert.
Kurz vor der Reife beginnen sie plötzlich innerhalb weniger Tage anzuschwellen und ihre Farbe zu ändern.
In dem Bild kann man sehr gut erkennen, wie die mittlere der 3 Brebas deutlich größer geworden ist, langsam ihre sorten-typische Farbe bekommt und sich feine, kleine Risse in der Haut bilden.
Jetzt gilt es, nicht die Geduld zu verlieren. In den letzten Tagen/Stunden am Baum bildet sich die Süße / der Fruchtzucker in der Feige und das Fruchtfleisch wird saftig. In dieser Zeit sollte die Feige ausreichend Wasser haben.
Erntet man aus Ungeduld zu früh, ist die Feige oft trocken und nicht süß.
Wann kann ich also die Feige vom Baum pflücken ? Dazu gibt es einige Merkmale auf die man achten kann:
-die Feige bekommt ihre Sorten-typische Farbe
-die Feige fühlt sich rundherum weich an – sehr weich
-die Haut der Feige bekommt Risse
-die Feige beginnt etwas zu ’schrumpeln‘
-die Feige hängt wie ein ‚Sack‘ nach unten
-die Feige läßt sich sehr leicht von Ast lösen
-der Stiel der Feige ist trocken und transportiert keinen Milchsaft mehr
Für mich das eindeutigste Merkmal, dass die Feige schön reif und süß ist: Die Wespen fangen an, Löcher in die Frucht zu fressen.
Hat man die köstliche Frucht in der Hand, fragt man sich, ob man die Schale mitessen kann. Dazu teilen sich die Meinungen:
Grundsetzlich ist die Schale genießbar und kann mitgegessen werden. Ich persönlich esse die Schalen aus mehreren Gründen nicht mit:
-ist die Feige nicht ganz reif, kann die Haut noch viel Milchsaft enthalten. Dieser kann allergische Reaktionen auslösen
-Im Feigenbaum halten sich oft viele Vögel auf, die dort ihre Exkremente hinterlassen
-Die Haut der Feige hat im Mund eine andere Textur wie das weiche Fruchtfleich – für mich unangenehm. Je nach Sorte ist die Haut unterschiedlich dick. Probiert es einfach mal aus.
Kann man unreif geerntete Feigen ’nachreifen‘ ?
Grundsätzlich lässt sich Obst in zwei verschiedene Gruppe einteilen, nämlich die der nachreifenden und die der nicht nachreifenden Früchte.
Ob eine Obstsorte nachreift oder nicht, hängt vom Pflanzenhormon Ethylen ab. Nachreifende Früchte produzieren dieses Hormon selbst und geben es auch an die Umwelt ab. Damit beeinflussen sie ihren eigenen Reifungsprozess und den anderer Obstsorten in ihrer Umgebung. zu diesen Obstsorten gehören unter anderem Äpfel, Bananen, aber auch Tomaten.
Bei anderen Obstsorten wie z.B. bei Ananas, Kirschen und auch unseren Feigen sorgt das Ethylen hingegen für einen Alterungsprozess. Diese Früchte bilden keinen zusätzlichen Zucker und verderben sehr schnell.
Feigen reifen also nur am Baum – einmal geerntet reifen Feigensollte man die Feigen spätestens 1-2 Tage nach der Ernte gegessen haben, da sie dazu neigen, schnell matschig und schimmelig zu werden.
Vorsicht: in der Haut von Unreifen Feigen befindet sich noch viel milchiger Saft (Latex) mit den eiweißspaltende Enzymen Ficin und Lipasen. dieser kann beim Verzehr der Feige heftige, allergische Reaktionen auslösen (kribbelndes Gefühl in Mund und Rachen / anschwellender Rachenraum / Magenschmerzen usw.)

Welche Feigensorte habe ich?
Ich werde immer wieder von Feigenbesitzern gefragt, ob ich die Sorte ihrer Feige bestimmen kann. Oft bekomme ich Bilder von den Blättern, manchmal auch von den Früchten.
Es gibt einige wenig Sorten mit besonders markanten Blättern oder Früchten, wo man mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit die Sorte nennen kann. Bei allen anderen Feigen ist das nahezu unmöglich.
Hier mal ein paar Blätter – alle von der selben Pflanze:
Ein schönes Beispiel dafür, warum es nicht möglich ist eine Feige anhand ihrer Blätter verbindlich zu bestimmen.
Auch eine Bestimmung anhand der Früchte ist sehr schwer, da der Standort einen erheblichen Einfluß auf Größe und Aussehen der Früchte hat.
Ist die Feige ausgepflanzt oder im Kübel, wie ist die Bodenbeschaffenheit, wieviel Sonnenstunden hat die Feige bekommen, bei welchem Reifegrad wurde sie geerntet…alle diese Faktoren haben Einfluß auf das Aussehen der Feige.
Daher empfehle ich immer die Feige im Fachhandel zu kaufen oder aus Steckhölzern bekannter Pflanzen zu ziehen – eine 100%ige Sicherheit wird man aber nie haben.
Oft ist die Sorte aber garnicht entscheidend – wichtig ist, dass sie in der Region gut etabliert ist und zuverlässig Früchte trägt.

Läuse und Blattsauger
Von Läusen, Schildläusen, Blattsaugern und anderen beißenden und saugenden Insekten sind Feigen eher selten betroffen.
Das Risiko ist besonders hoch, wenn man die Feigen im Haus bzw. bei zu warmen Temperaturen überwintert. Ausgepflanzte Feigen werden nur bei besonderen Wetterverhältnissen meist im Frühjahr, also wesentlich seltener befallen. Auch die richtige Düngung (Kalium) reduziert das Risiko.
Die Bilder Zeigen die Nymphen von Blattflöhen (Psylloidea). Sie sind eine Überfamilie innerhalb der Unterordnung der Pflanzenläuse (Sternorrhyncha). Es gibt verschiedene Arten die sich auf bestimmte Wirts-Pflanzen wie Äpfel- und Birnenbäume oder Buchsbäume spezialisiert haben. Die Psylla-Art „Homotoma ficus“ hat sich auf Feigen spezialisiert. Ahnlich wie beim Feigen-Spreizflügelfalter waren diese spezialisierten Schädlinge ursprünglich nur aus den Ländern rund ums Mittelmeer bekannt und sind erst seit 2019 vermehrt in Deutschland aufgetreten.
Die adulten Blattsauger ereichen eine größe von 4-5mm
Foto : Burkhard Hinnersmann / Peter Wieczorek
Unterhalb der befallenen Blätter findet man oft kleine, weiße Körnchen auf Blättern und Früchten. Das sind die Ausscheidngen der Psylla Homotoma ficus. Diese Ablagerungen schaden der Feige nicht, lassen sich leicht abwischen bzw. werden vom Regen weggespült.
Wenn die Tiere nur an den Adern der älteren Blätter saugen, ist m.E. keine Bekämpfung erforderlich. Wenn aber auch Triebspitzen oder sich entwickelnde Blätter betroffen sind, könnte man die Blattsauger mit Neudosan behandeln. Die Bekämpfung gestaltet sich aber schwierig, da die Blattsauger sich mit einem Wachspanzer schützen. Wenn der Befall nicht zu groß ist, reicht es aber auch schon oft etwas zu warten – Die Marienkäfer die sich zum Sommeranfang vermehren bzw. deren Larven fressen sehr gerne die Blattsauger.
Neben Spinnen, Weichwanzen, Blumenwanzen, Sichelwanzen und Marienkäfern sind es vor allem Gallmücken und parasitische Hautflügler die natürlichen Feinde der Blattsauger und Blattläuse.
Als Hausmittel zum Spritzen gegen Blattläuse empfiehlt sich Wasser mit Schmierseife und Spiritus (Wirkung ist noch nicht ausreichend erprobt).
Auch kann man Mittel mit ‚Kaliseife‘ empfehlen (z.B. Neudosan Neu Blatlausfrei). Chemische Mittel sollte man an den Feigen möglichst vermeiden.


Warum trägt meine Feige nicht ?
Die mitgebrachte Feige aus dem Urlaubsland oder selbst gezogene Feigen aus Samen werfen ihre Früchte immer ab, die Feigen werden nicht reif oder der Baum setzt garnicht erst Früchte an…
Es gibt viele verschiedene Ursachen für die ausbleibende Ernte. Wie bei unseren einheimischen Obstsorten kann es durchaus vorkommen, dass eine Feige ihre Früchte abwirft. Längere Trockenperioden (gießen vergessen), starker Wind oder Temperaturschwankungen können die Ursache dafür sein. Wiederholt sich aber das ausbleiben der Ernte muss man nach anderen Ursachen suchen. Hier sind die wichtigsten aufgezählt:
Problem | Mögliche Ursache | Lösung |
Der Feigenbaum setzt weder Frühlings- noch Herbstfeigen an | Der Baum ist noch zu jung. Es kann manchmal bis zum 3. Jahr dauern bis sich die ersten Früchte bilden. | In Geduld üben und warten bis der Baum min. 3 Jahre alt ist |
Falsche Düngung: Die Feige benötigt eine ausgewogene Düngung.Dünger mit zu viel Stickstoff bewirkt ein starkes Wachstum zu Lasten der Fruchtbildung und der Frostresistenz. |
Auf eine Richtige Düngung umstellen.
Das Verhältnis von NPK sollte etwa 1:2:3 sein. |
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Frühlings- und Herbstfeigen fallen vor der Reife ab / sind innen trocken | Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier um eine nicht selbstfruchtende (parthenokarpen) Sorte. Zur Bildung von reifen Früchten benötigt man eine männliche und eine weibliche Feige – außerdem zur Bestäubung die Feigenwespen, die es aber hier in Deutschland nicht gibt.
Bei mitgebrachten Stecklingen oder Feigen aus dem Mittelmeerraum bzw. bei selbst gezogenen Feigen aus Samen ist das mit Sicherheit die Ursache. |
Leider kann man in diesem Fall nichts machen – besorge dir aus dem Fachhandel eine selbstfruchtende (parthenokarpe) Feige. Hier findest du einige gute Sorten |
Frühlingsfeigen werden reif, aber die Herbstfeigen fallen vor der Reife ab / sind innen trocken | Möglicherweise handelt es sich um eine Sorte vom „San-Pedro-Typ“ (intermedia). Bei diese Sorten sind die Frühlingsfeigen selbstfruchtend – die Herbstfeigen brauchen jedoch eine Befruchtung durch die Feigenwespe. |
Entweder gegen eine andere Sorte tauschen, oder eben nur die Frühlings-Feigen genießen |
Der Feigenbaum setzt keine Frühlingsfeigen an | Einige Sorten, wie z.B. die Ronde de Bordeaux (RdB) bilden in der Regel nur Herbstfeigen. | Entweder gegen eine andere Sorte tauschen, oder eben nur die Herbst-Feigen genießen |
Die Frühlingsfeigen wachsen ausschließlich auf dem alten, 1-jährigen Holz. Wurde der Feigenbaum zurückgeschnitten, fällt somit die Ernte aus. | Ein gelegentliche Schnitt ist notwendig. Man muss in dem Jahr eben auf einen Teil der Ernte verzichten. | |
Die Frühlingsfeigen wachsen ausschließlich auf dem alten, 1-jährigen Holz. Gab es einen strengen Winter, sind diese Triebe oft zurückgefroren. | Je nach Region die Feigen frostfrei in Kübeln überwintern oder einen Winterschutz anbringen. Eventuell hilft schon ein anderer Standort: Südseite, an Mauer, windgeschützt.. | |
Die Frühlingsfeigen verfärben sich früh und fallen ab | Die Ursache ist häufig eine starke Temperaturschwankung (Eisheilige) und die daraus resultierende Unterversorgung der jungen Feigen. | Bei ausgepflanzten Feigen einen geeigneten Standort wählen (Südseite, an Mauer, windgeschützt) Kübelfeigen erst nach den Eisheiligen rausstellen. |
Die Herbstfeigen werden nicht reif | Die meisten Herbstfeigen werden nur in besonders warmen Regionen und bei einem langen Sommer reif. | In kühleren Regionen hat man nur die Möglichkeit die Kübelfeigen in einem Gewächshaus zur Reife zu bringen. |

Muss man Feigen düngen ?
Pflanzen brauchen zum Überleben nicht nur Wasser und Sonne, sondern auch Nährstoffe – das ist bei unseren Feigen genauso.
Ob und wieviel Dünger unsere Feigen benötigen hängt von vielen Faktoren ab. Einen wesentlichen Unterschied macht es, ob die Feige ausgepflanzt oder in Kübeln gehalten wird.
Ausgepflanzte Feigen
Wer es ganz genau wissen will, der müsste natürlich eine Bodenanalyse machen, aber die jährlichen Statistiken der Bodenlabore zeigt, dass die meisten Gartenböden in Deutschland vor allem mit Phosphat und Kalium überdüngt sind.
Nährstoffüberversorgung in Gartenböden RLP/Hessen
(Durchschnitt aus 69 Proben 2004, Angaben in mg/100 g Boden), Quelle: LUFA Speyer
Der Gehalt an Stickstoff (N) wird nicht analysiert, da er sehr starken Schwankungen unterliegt.
Die Feige ist ein Herzwurzler – sie holt sich ihre Nährstoffe und Wasser nicht nur aus den oberen Bodenschichten, sondern kann ihren Bedarf auch aus tiefere Bodenschichtenschichten decken. Eine ausgepflanzte Feige kann sich also in der Regel sehr wohl mit allen notwendigen Nährstoffen selbst versorgen. Eine zusätzliche Düngung ist normal nicht notwendig.
Feigen in Kübel
Bei unseren Kübelfeigen müssen wir uns über die Deckung des Nährstoffbedarfs schon etwas mehr Gedanken machen:
Bei frisch gewurzelten Stecklingen und einjährigen Pflanzen reichen die Nährstoffe der oft verwendeten handelsüblichen Blumenerde die ersten 1-2 Jahre aus. Anschließend wird eine Düngung notwendig.
Welcher Dünger ist der Richtige?
Pflanzen benötigen im wesentlichen Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K) dazu noch die unterschiedlichsten Spurenelemente und Mineralien. Zur Düngung bietet sich also ein sogenannter Volldünger an, der die wichtigsten Nährstoffe ( N-P-K) enthält.
Welche Funktion haben nun die unterschiedlichen Nährstoffe im Dünger?
N – Stickstoff: ist nötig für ein kräftiges und schnelles Wachstum der Pflanze – zu viel Stickstoff und Wachstum schwächt die Pflanze und macht sie labil. Gerade bei Gehölzern wie unsere Feige ist das besonders kritisch. Zu viel Stickstoff verhindert auch die ausreichende Aufnahme von Phosphat.
P – Phosphat: ist wichtig für die Bildung von Blüten und Früchte, es ist auch unerlässlich für die Fotosynthese – aber auch hier kann Zuviel zu Wachstumsstörungen der Feige führen.
K- Kalium: ist wichtig für den Wasserhaushalt der Pflanzen, er erhöht die Standfestigkeit und, was bei unserer mediterranen Feige besonders wichtig ist, es verbessert die Frostresistenz sowie die Resistenz gegen saugende Insekten.
Viele schwören ja auf organische Dünger, von Pferde- und Hühnermist bis zu Hornspänen und Kaffeesatz. Das mag für einige Pflanzen in unserem Garten das richtige sein, aber nicht für Feigen. Augenscheinlich wachsen die Feigen natürlich gut mit diesem Dünger und sehen gesund aus. Da hier aber der Stickstoffanteil viel zu hoch ist und P und K zu gering sind, geht das zu Lasten des Ertrags und der Frostbeständigkeit.
Auch Produktionsbetriebe düngen gerne Stickstoff-lastiger um ein möglichst schnelles Wachstum der Verkaufsware sicherzustellen – in unserem Garten geht es aber in erster Linie um Ertrag und Frosthärte.
Es gibt im Markt eine Vielzahl von verschiedenen Volldüngern – mineralische, organische, als Granulat oder flüssig. Der für uns wesentliche Unterschied ist die neben der Form der Anwendung die unterschiedliche Konzentration der wirksamen Bestandteile, die in der Regel in Prozent angegeben werden. Mittlerweile wird ja für jede Pflanzenart ein teuerer ‚Spezialdünger‘ angeboten.
Überteuerten Spezialdünger braucht unsere Feige nicht. Eine empfohlenes Verhältnis von NPK für Feigen ist etwa „1 : 2 : 3„, dieses Verhältnis findet man z.B. bei Obst- und Beerendünger in unterschiedlicher Konzentration.
Ich kann an dieser Stelle natürlich nicht auf die unzähligen Produkte auf dem Markt im einzelnen eingehen – für mich hat sich Hakaphos Rot 8+12+24(+4) bewährt, ein wasserlösliches, phosphat- und kalibetontes Nährsalz mit hohem Magnesiumgehalt.
Wann düngt man Feigen?
Wie bei den meisten anderen Pflanzen auch, beginnt man mit der Düngung in der Wachstumsphase – die beginnt bei Feigen je nach Klima Mitte April bis Anfang Mai. Ich empfehle mit der Düngung nicht vor Mitte Mai zu beginnen und Anfang August aufzuhören. Später im Jahr soll nicht mehr gedüngt werden, damit die Äste verholzen und eine ausreichende Winterhärte bilden können.
Wie oft düngt man Feigen?
Eine Frage die man nur schwer beantworten kann, da zu viele Faktoren eine Rolle spielen:
– Ist das Substrat locker und durchlässig oder eher lehmig?
– ist das Substrat bereits vorgedüngt (viele Blumenerden vom Baumarkt) ?
– wird im Sommer sehr häufig gegossen und Nährstoffe ausgespült ?
Schaut euch eure Feige regelmäßig genau an ob ihr Anzeichen von Nährstoffmangel oder aber Überdüngung erkennt und dosiert eure Düngermenge dementsprechend.
Für den weniger erfahrenen Besitzer einer Feige würde ich folgendes raten: Weniger ist mehr – es reicht wenn man die Feige alle 4-6 Wochen düngt.
Wie dosiert man den Dünger?
Bei Hakaphos Rot verwende ich ca. 20 gr Nährsalz auf 10 Liter Gießwasser, das entspricht einer 2‰ igen Lösung.
Ein kleiner Tip zur Anwendung:
das Nährsalz braucht etwas Zeit um sich vollständig im Wasser zu lösen und in der Gießkanne kann man nur schlecht umrühren. Ich fülle deshalb eine Kunststoff-Flasche mit 80gr Nährsalz und 800ml Wasser. Die Flasche kann man gut schütteln um das Hakaphos schnell aufzulösen. Das so gewonnene Konzentrat kannn man dann anteilmäßig auf 4 Gießkannen aufteilen.
ACHTUNG: Überdüngung
Gerade bei Kübelpflanzen besteht natürlich die Gefahr, zu viel zu Düngen. Die gelösten Nährstoffe NPK sind Salze, die über die Wurzeln von der Feige aufgenommen werden. Kann die Pflanze diese Nährstoffe nicht alle verarbeiten steigt die Salzkonzentration – dies macht sich zuerst an den Blatträndern bemerkbar. Die Ränder ‚verbrennen‘, werden braun und rollen sich.
Einmal entstandener Schaden an den Blättern ist nicht mehr umkehrbar. Weitere Schäden können jedoch vermieden/verringert werden indem man den überschüssigen Dünger aus dem Substrat spült und die Feige gut wässert.

Montana Nera
Synonym
Schwarze Bergfeige
Beschreibung
Die Montana Nera ist eine sehr robuste Bergsorte aus der Schweiz. Sie wächst langsam und sehr kompakt! Wuchshöhe ca. 2m und 2m breit. Sie trägt sehr gut, ihre Früchte sind eher klein, rundlich und haben eine dunkel violette-bräunliche – Färbung, im ganz reifen Zustand sind sie fast schwarz. Hat ein rotes Fruchtfleisch und hat ein feines Aroma! Gut eingewachsen soll sie von Berichten bis -24 Grad aushalten. Ist sehr pflegeleicht und ist ein idealer Auspflanzkandidat für kühlere Regionen!
Bei der Sorte „Montana Nera“ ist noch nicht klar, ob es eine eigenständige Sorte ist.
Die ersten langjährigen Erfahrungen mit der Feige haben gezeigt, daß sie in den ersten Jahren nur Herbstfeigen angesetzt hatte (Oktober) – die ältere Pflanze bringt auch Brebas, die im Juli/August reif werden.