Kommerzieller Anbau von Feigen

In Anbetracht des Klimawandels suchen viele Landwirte nach Alternativen für den Anbau. So finden sich zunehmend etwa Kichererbsen, Lupinen oder Süßkartoffeln auf deutschen Äckern – Pflanzen, die auch bei höheren Temperaturen und mit wenig Wasser gut gedeihen. Auch werden zusätzliche besonders hitzebeständige Pflanzen wie etwa Hülsenfrüchte in die Fruchtfolge integriert

Kann auch der kommerzielle Anbau von Feigen eine Lösung sein?

Aus folgenden Gründen halte ich den Anbau von Feigen als Landwirt zu riskant und unwirtschaftlich (als alleinige Einnahmequelle)

  • Deutschland verfügt trotz oder gerade wegen dem Klimawandel nicht über die geeigneten, klimatischen Voraussetzungen. (Siehe auch: „Feigen und der Klimawandel“ und „Sind Feigen winterhart?“ )
  • Ein Anbau in Gewächshäusern wäre denkbar, diese Lösung wäre aber sehr platz- und kostenintensiv (Anschaffung und Betrieb).
  • Feigen reifen nicht nach – Feigen müssen also reif geerntet werden haben dann auch gekühlt eine extrem kurze Haltbarkeit (schimmeln schnell und fangen an zu gären) .
  • Feigen an einem Baum werden nicht alle gleichzeitig reif. Es muss oft über Wochen täglich geprüft und die reifen Früchte geerntet werden. Das ist sehr zeit- und kostenintensiv.
  • Eine maschinelle Ernte ist nicht möglich, da die Feigen zu empfindlich sind – kostenintensive Handarbeit
  • Befruchtung: Es gibt sehr viele selbstfruchtende Sorten mit leckeren Früchten… Wer aber schonmal am Mittelmeer eine Reife Feige direkt vom Baum gegessen hat merkt den deutlichen Unterschied. Dort werden die Feigen durch die Feigenwespen befruchtet (die gibt’s leider nicht in Deutschland). Durch die Befruchtung wird der Ertrag erhöht, aber vor allem auch Qualität und Geschmack der Früchte

Die Pfalz ist aufgrund des milden Klimas ja schon lange eine Region mit vielen Feigenbäumen – aber auch da hat, meines Wissens nach, noch kein Landwirt auf den haupterwerblichen Anbau von Feigen gesetzt . Siehe auch: Feigen in der Pfalz