Ideales Klima für Feigen
Bekanntermaßen werde Feigen bevorzugt im Mittelmeerraum kultiviert. Dies liegt nicht nur an der Tatsache das es dort Feigenwespen gibt, sondern vor allem auch am Klima.
In Deutschland gibt es keine Feigenwespen – aus diesem Grund kann man bei uns nur Feigen anbauen, deren Früchte sich parthenokarp (selbstbefruchtend) entwickeln.
Aber auch hier bei uns spielt das Klima eine entscheidende Rolle.
Bei dem Begriff ‚Klima‘ denken die meisten zunächst nur an die Temperaturen, aber das Klima wird noch durch viele andere Faktoren bestimmt wie z.B. Wind, Niederschlagsmengen und Sonnenscheindauer und Wärmemenge.
Betrachten wir hier nun die für Feigen relevanten Klimadaten in Deutschland.
Temperaturen
Die Feige ist nur bedingt frostfest – aus diesem Grund sind besonders die Temperaturen im Winter relevant für das Überleben eine ausgepflanzten Feige.
Um die üblichen Temperaturen in einer Region zu beschreiben, spricht man von den Winterhärtezonen oder auch USDA-Klimazonen. Diese Klimazonen werden in einer Skala von 1-13 aufgeteilt.
Auf dieser Skala sind für Deutschland nur die Zonen 6-8 relevant, die auch noch in sogenannte ‚Halbzonen‘ unterteilt sind. Die Angaben beziehen sich auf die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen in einem Referenz-Zeitraum von 30 Jahren (1976 – 2005)
Wind und Regen
Zu viel Wind und Regen ist schädlich für eine reiche Feigenernte. Einige Sorten (z.B Dorée aka Goutte d´Or) neigen dazu, bei solch ungünstigen Witterungsbedingungen ihre Früchte noch vor dem Ausreifen abzuwerfen.
Sonnenscheindauer
Für das Ausreifen der Früchte, den guten Geschmack und die Süße der Feigen ist viel Wärme und Sonne notwendig.
Auch hier sind nicht alle Regionen in Deutschland gleichermaßen geeignet.Einige Feigensorten bilden 2 mal pro Jahr Früchte – gerade für die 2. Ernte reichen Sonnenstunden und Wärme in vielen Regionen Deutschlands nicht aus.
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Der Huglin-Index
Neben der Sonnenscheindauer is die Wärmemenge ein interessanter und wichtiger Faktor für das Reifen und die Süße der Feigen.
Der Huglin-Index (ursprünglich für den Weinbau entwickelt) gibt Auskunft über diesen Faktor in Deutschland. Es handelt sich hierbei um die Temperatursumme oberhalb von 10°C für den Zeitraum 1. April bis 30. September, wobei auch die geografische Breite Berücksichtigung findet.
Fazit
Betrachtet man alle relevanten Klimadaten, findet man recht schnell einige Regionen in Deutschland, die für die Kultivierung von Feigen besonders geeignet sind. Gerade das Rheintal zwischen Basel und Mainz verfügt über dieses, für Feigen gut geeignete, ‚Weinbauklima‘
Vielerorts begünstigt ein besondere Mikroklima noch die Kultivierung von Feigen.
2 KOMMENTARE
Ich hatte vor ein paar Jahren über FB schon einmal angemerkt, dass die Übertragung der Karte nach W. Spanner auf das USDA-System so nicht funtioniert. Spanner hat ja seine eigene Einteitlung von tA bis tF, die nicht 1:1 auf das USDA-System 1a, 1b, 2a, 2b…13b übertragbar ist.
Tut man dies in der oben dargestellten Art und Weise, landet mein Wohnort in der 6b. Er ist aber 7a!
Vergl.: HEINZE und SCHREIBER – Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft 75, 1985
Ansonsten eine super Webseite, deren Link ich heute gerade empfohlen habe (und dabei noch mal auf das alte Problem gestoßen bin)
Danke für den Hinweis – die Winterhärtezonen haben eh keine festen, in Stein gemeißelten Grenzen. Sie dienen nur als groben Anhaltspunkt.